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ADHS kann auch Erwachsene betreffen. Plötzliche Wutausbrüche können Hinweis sein

23. März 2023

Lange dachte man, ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) sei eine „Modediagnose“ bei Kindern. Doch man weiß inzwischen, dass die Ursache für ADHS eine Neurotransmitterstörung des sogenannten Dopaminrezeptors im Gehirn ist, die zu einem großen Teil sogar erblich ist. Ungünstige Umweltfaktoren können die Problematik verstärken. Wer als Kind betroffen war, hat wahrscheinlich auch im Erwachsenenalter damit Probleme. Oft sind Berufs- und Privatleben beeinträchtigt. Manchmal kommen weitere psychische Erkrankungen hinzu, auch Suchterkrankungen, sowie Schlafstörungen und riskantes Verhalten im Autoverkehr mit hoher Unfallneigung. Auch die Angehörigen und Familien sind häufig mit belastet.

Viel reden kann auf ADHS hindeuten
Typische Symptome bei Erwachsenen sind Störungen der Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Unangemessene, plötzliche Wutanfälle, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit im Alltag und innere und äußere Unruhe sind häufig. Auch reden ADHS-Betroffene oft auffällig viel und laut und unterbrechen ihre Gesprächspartner. Am Arbeitsplatz führen sie oftmals Anweisungen nicht bis zu Ende durch, sind vergesslich, machen häufig Flüchtigkeitsfehler und sind leicht ablenkbar. Auch Zeit wird oft falsch eingeschätzt. Betroffene haben Schwierigkeiten mit der planvollen Umsetzung von Aktivitäten.

Symptome durch Therapie lindern
Oftmals wird ADHS bei Erwachsenen fehldiagnostiziert und eine falsche psychische Diagnose gestellt. Wenn der Facharzt für Psychiatrie oder Psychotherapie beziehungsweise Hausarzt jedoch zweifelsfrei ADHS festgestellt hat, gibt es verschiedene therapeutische Ansätze und Problemlösungshilfen, um den besseren Umgang mit den Symptomen im Alltag zu lernen. In manchen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung ebenfalls eine gute Wirkung zeigen. Die Therapie mit sogenannten Stimulanzien stellt sich oft als erfolgversprechend dar. Sie behandelt gleichzeitig Stimmungsschwankungen und Depression und dämpft die Impulsivität. Das länger bekannte Mittel Methylphenidat dient dazu, die Konzentration von Dopamin und Noradrenalin im Gehirn zu erhöhen.

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